Nachdem wir in Villazon die Grenze nach Bolivien überquert hatten, wurde alles viel bunter. Die Frauen trugen Melonenhüte, lange Zöpfe und dicke, farbige Röcke und überall versuchte jemand etwas zu verkaufen. Nur das Essen wurde etwas langweiliger. In Villazon gab es unzählige Restaurants, die nun endlich auch nicht mehr so teuer waren, jedoch boten alle genau das gleiche an: am Spiess gebratenes Hähnchen. Wir hatten die Beilage "mixto" bestellt und staunten nicht schlecht, als wir zum Hähnchen Pommes, Reis und Spaghetti serviert bekamen. Zum Velofahren im Altiplano eigentlich keine schlechte Kombination, nur leider änderte sich auch später nicht viel am Nahrungsangebot.
In Tupiza genossen wir die sauerstoffreiche Luft auf knapp unter 3000 müM, das reichhaltige Angebot einer grösseren, touristischen Stadt und schauten uns die aus roten, bizarren Felsen bestehende Umgebung an.
Tonchi, der Velomech, riet uns vehement davon ab, die Strasse nach Uyuni zu befahren. Er müsse allzu viele Velos reparieren, die auf dieser Strecke von Uyuni her kommen. Also nahmen wir gemäss seiner Empfehlung (es klang eher wie ein Befehl) den Zug nach Uyuni, was natürlich auch ein tolles Erlebnis war.
In Tupiza genossen wir die sauerstoffreiche Luft auf knapp unter 3000 müM, das reichhaltige Angebot einer grösseren, touristischen Stadt und schauten uns die aus roten, bizarren Felsen bestehende Umgebung an.
Tonchi, der Velomech, riet uns vehement davon ab, die Strasse nach Uyuni zu befahren. Er müsse allzu viele Velos reparieren, die auf dieser Strecke von Uyuni her kommen. Also nahmen wir gemäss seiner Empfehlung (es klang eher wie ein Befehl) den Zug nach Uyuni, was natürlich auch ein tolles Erlebnis war.
Salar de Uyuni:
Unser Hirn war kaum fähig, die Fahrt über den Salzsee zu fassen. Vergleichbar ist das Erlebnis vielleicht mit einer Skiabfahrt, die zwei Tage lang dauert und über eine riesige Ebene führt, bei der das Ende nicht sichtbar ist.
Oder sich vorzustellen vielleicht so: Setz dich auf dein Velo, schliess die Augen und fahr los. Ein leises Knistern der Salzkruste ist das einzige Geräusch, das du hörst. Du kannst in jede Richtung radeln, nach Minuten oder auch Stunden die Augen wieder öffnen und alles sieht noch genau gleich aus.
Am Horizont tauchen winzige Gebilde auf, die aussehen wie Eisberge und die jede Stunde etwas grösser werden. Allmählich wird klar, dass es die schneebedeckten Berge weit hinter dem Salar sind, die wir sehen. So deutlich ist die Erdkrümmung selten zu erleben.
Unser Hirn war kaum fähig, die Fahrt über den Salzsee zu fassen. Vergleichbar ist das Erlebnis vielleicht mit einer Skiabfahrt, die zwei Tage lang dauert und über eine riesige Ebene führt, bei der das Ende nicht sichtbar ist.
Oder sich vorzustellen vielleicht so: Setz dich auf dein Velo, schliess die Augen und fahr los. Ein leises Knistern der Salzkruste ist das einzige Geräusch, das du hörst. Du kannst in jede Richtung radeln, nach Minuten oder auch Stunden die Augen wieder öffnen und alles sieht noch genau gleich aus.
Am Horizont tauchen winzige Gebilde auf, die aussehen wie Eisberge und die jede Stunde etwas grösser werden. Allmählich wird klar, dass es die schneebedeckten Berge weit hinter dem Salar sind, die wir sehen. So deutlich ist die Erdkrümmung selten zu erleben.
Bolivianisches Hinterland:
Für sechs Tage verliessen wir die bekannten Touristenpfade. Die Strassen bestanden ausnahmslos aus Salz (Salar de Coipasa), Sand oder Schotter und Waschbrett. Dabei kamen wir in sehr abgelegene Dörfer. Auf jedem Dorfplatz, auf dem wir hielten, kam - wie aus dem Nichts - ein zahnloser Mann angeschlurft und hielt einen Schwatz mit uns. Wegen der kalten Nächte übernachteten wir mehrheitlich in den Dörfern, was uns interessante Einblicke in das Leben der Menschen ermöglichte. Z.B. gab es in einigen Dörfern praktisch keine WCs. Bei sternenklarem Himmel schlugen wir unser Zelt zwischen Sanddünen auf. Damit die Zeltnägel ein wenig hielten, mussten wir für jeden einzelnen von Hand einen Voraushub bis auf den kompakteren Sand machen. Und damit es am Morgen Kaffee gab, mussten wir die Wasserflaschen im Sand vergraben, bei unter -10°C gefroren sie auch im Zelt. Ja, die Winternächte auf dem Altiplano sind bitterkalt.
Für sechs Tage verliessen wir die bekannten Touristenpfade. Die Strassen bestanden ausnahmslos aus Salz (Salar de Coipasa), Sand oder Schotter und Waschbrett. Dabei kamen wir in sehr abgelegene Dörfer. Auf jedem Dorfplatz, auf dem wir hielten, kam - wie aus dem Nichts - ein zahnloser Mann angeschlurft und hielt einen Schwatz mit uns. Wegen der kalten Nächte übernachteten wir mehrheitlich in den Dörfern, was uns interessante Einblicke in das Leben der Menschen ermöglichte. Z.B. gab es in einigen Dörfern praktisch keine WCs. Bei sternenklarem Himmel schlugen wir unser Zelt zwischen Sanddünen auf. Damit die Zeltnägel ein wenig hielten, mussten wir für jeden einzelnen von Hand einen Voraushub bis auf den kompakteren Sand machen. Und damit es am Morgen Kaffee gab, mussten wir die Wasserflaschen im Sand vergraben, bei unter -10°C gefroren sie auch im Zelt. Ja, die Winternächte auf dem Altiplano sind bitterkalt.
Der Salar de Coipasa ist auch sehr gross, wird von Touristen aber kaum begangen. Da dieser etwas nasser und weicher ist als der Salar de Uyuni, ist das Risiko grösser, dass man schlecht voran kommt. Dank guter Bedingungen war auch die Durchquerung dieses Salars wunderschön, wenn auch etwas holpriger als auf dem Salar de Uyuni. Und: absolut einsam.
Sajama:
Der älteste Nationalpark Boliviens ist von Vulkanen geprägt. So konnten wir uns in den heissen Quellen in wunderbarer Umgebung entspannen und ein Geysirfeld besuchen. Mit Mietausrüstung und Guide wagten wir uns auf unseren ersten Sechstausender: Der Acotango war mit 6052m zum Glück der einfachste Berg in der Region und wir schafften den Aufstieg in 3 statt der veranschlagten 5 Stunden, was den Guide nicht mehr aus dem Staunen brachte. Da wir uns genug sicher fühlten, wissen wir leider nicht, wie bolivianische Seilsicherung funktioniert. Der Abstieg durch Penitentes (Büsserschnee) beanspruchte unsere einseitig trainierten Beine. Im Unterschied zu schweizer Bergtouren hatten wir während der gesamten Tour sämtliche mitgebrachten Kleider an. In Anbetracht der nur knapp tauglichen Mietausrüstung waren wir am Schluss doch froh, dass wir uns für den einfachsten 6000er entschieden hatten.
In Sajama trafen wir dann endlich auch auf die Velofahrer, deren Spuren wir mehrere Tage lang gefolgt waren: Claudia und Jan aus Chur.
Der älteste Nationalpark Boliviens ist von Vulkanen geprägt. So konnten wir uns in den heissen Quellen in wunderbarer Umgebung entspannen und ein Geysirfeld besuchen. Mit Mietausrüstung und Guide wagten wir uns auf unseren ersten Sechstausender: Der Acotango war mit 6052m zum Glück der einfachste Berg in der Region und wir schafften den Aufstieg in 3 statt der veranschlagten 5 Stunden, was den Guide nicht mehr aus dem Staunen brachte. Da wir uns genug sicher fühlten, wissen wir leider nicht, wie bolivianische Seilsicherung funktioniert. Der Abstieg durch Penitentes (Büsserschnee) beanspruchte unsere einseitig trainierten Beine. Im Unterschied zu schweizer Bergtouren hatten wir während der gesamten Tour sämtliche mitgebrachten Kleider an. In Anbetracht der nur knapp tauglichen Mietausrüstung waren wir am Schluss doch froh, dass wir uns für den einfachsten 6000er entschieden hatten.
In Sajama trafen wir dann endlich auch auf die Velofahrer, deren Spuren wir mehrere Tage lang gefolgt waren: Claudia und Jan aus Chur.
Arica:
Der Altiplano zehrt mit der dünnen und trockenen Luft und den kalten Nächten an unseren Kräften. So gönnten wir uns einige Ferientage am chilenischen Meer in Arica. Auf dem Weg in die 4700 Meter tiefer liegende Stadt nahm die Vegetation kontinuierlich ab: Grasbüschel auf dem Altiplano, vereinzelte Kakteen auf rund 2500m und dann nur noch Sand. Unterbrochen wurde der Sand einzig entlang des Rio Lluta. Diese Flussoase wie aus dem Lehrbuch liess Annas Geografieherz höher schlagen.
Der Altiplano zehrt mit der dünnen und trockenen Luft und den kalten Nächten an unseren Kräften. So gönnten wir uns einige Ferientage am chilenischen Meer in Arica. Auf dem Weg in die 4700 Meter tiefer liegende Stadt nahm die Vegetation kontinuierlich ab: Grasbüschel auf dem Altiplano, vereinzelte Kakteen auf rund 2500m und dann nur noch Sand. Unterbrochen wurde der Sand einzig entlang des Rio Lluta. Diese Flussoase wie aus dem Lehrbuch liess Annas Geografieherz höher schlagen.
La Paz:
Plakate mit dem Gesicht des Präsidenten Evo Morales sind uns schon viele begegnet: Er hat die Wasserversorgung in verschiedenen Dörfern finanziert oder Sportanlagen gebaut. La Paz verdankt ihm vier Luftseilbahnen, mit denen man über die Stadt gondeln kann. Ein wahres Vergnügen, denn sie eröffnen neue Perspektiven auf Terrassen, Hinterhöfe, Märkte, Sportplätze und vieles mehr. Danke Evo.
Plakate mit dem Gesicht des Präsidenten Evo Morales sind uns schon viele begegnet: Er hat die Wasserversorgung in verschiedenen Dörfern finanziert oder Sportanlagen gebaut. La Paz verdankt ihm vier Luftseilbahnen, mit denen man über die Stadt gondeln kann. Ein wahres Vergnügen, denn sie eröffnen neue Perspektiven auf Terrassen, Hinterhöfe, Märkte, Sportplätze und vieles mehr. Danke Evo.
Salar de Uyuni
off the beaten track
Salar de Coipasa
rechts, immer im Blick: Vulkan Sajama, der höchste Bolivianer (nach Evo)
Chullpas (Gräber, z.T. mit Knochen)
Lama-Steak in Vorbereitung
Abstieg durch Penitentes
Auf der Chilenischen Seite
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