Die Carretera Austral ist eigentlich eine Sackgasse. Für abenteuerlustige Velofahrer und Wanderer gibt es jedoch die Möglichkeit, von El Chaltén quasi durch die Hintertüre nach Villa O'Higgins zu gelangen, was wir natürlich machten.
Teil 1: Bei strömendem Regen holperten wir auf einer Schotterstrasse zum Lago del Desierto. Die Landschaft war grandios, der nebenher strömende Fluss auch. Dieser führte Hochwasser, was teilweise die Strasse überflutete. Wir schreckten vor nichts zurück und fuhren tapfer durch das teilweise 30cm tiefe Wasser. Den Lago del Desierto überquerten wir mit einer Fähre. An dessen Nordufer war der argentinische Zoll: Im Nirgendwo, nur erreichbar per Fähre oder Wanderweg stempelte der Zöllner unsere Pässe ab und liess uns auf der Wiese friedlich zelten.
Teil 2: Am nächsten Tag mussten wir unsere Velos 3.5 Stunden einen Wanderweg hochschieben. Für Downhillbikers sicher ein Traumtrail, für uns harte Schufterei. Teilweise war er tief eingegraben oder mit grossen Steinen und Wurzeln übersät. Dazwischen mussten wir Bäche überqueren, für die nur einige Baumstämme oder auch Äste als Brücke dienten. Als Wanderer ein Kinderspiel, für uns hiess das: Alles Gepäck abladen, einzeln hinübertragen, Velo holen und wieder beladen. An der chilenischen Grenze fing, wiederum im Nirgendwo, eine Schotterstrasse an und wir konnten 16km relativ gemütlich zum Lago o'Higgins hinunterrollen. Unsere Einreise wurde abgestempelt und wir warteten auf die Fähre, welche wir drei Tage vorher reserviert hatten. Vergebens, sie fuhr an diesem Tag nicht.
Teil 3: So schlugen wir unser Zelt auf dem Campingplatz auf (wieder ein Ort, der nur per Fähre und Wanderweg erreichbar ist) und gesellten uns zu den anderen, die auch dort festsassen. Wir hatten zum Glück noch unser Reserveessen, die anderen waren ziemlich ausgehungert. Die Wartezeit überbrückten wir mit Kirschenpflücken und -essen. Am nächsten Tag kam abends um acht doch noch eine Fähre und wir rollten um Mitternacht endlich in Villa o'Higgins ein.
Jetzt fahren wir auf der Carretera Austral und geniessen die Abgeschiedenheit und die wunderschöne Naturlandschaft. Mehr dazu später...
Montag, 6. März 2017
Abenteuerlicher Grenzübertritt
Eine von vielen Brücken
Es war gerade etwas nass
als Belohnung die Abfahrt zum Lago O'Higgins
Die haben tatsächlich unsere verbotene Peperoni gefunden! Wenigstens durften wir sie gleich am Zoll essen.
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