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Samstag, 29. April 2017

Rätsel

Beantworte jede Frage mit richtig oder falsch. Schicke uns die richtigen Lösungen. Aus allen Einsendungen verlosen wir ein Nachtessen mit Reisebericht, einzulösen nach unserer Rückreise. 

1. Mendoza liegt in der Wüste. Darum regnet es dort nie.

2. Wir machten einen Abstecher nach Tibet und überquerten dort einen Pass.

3. In der Region um Uspallata wurde der Film "Seven years in Tibet" gedreht.

4. Der Tunnel "Cristo Redentor" ist das ganze Jahr über befahrbar.

5. Auf dem Pass steht eine Statue von Cristo Redentor, der uns bei der Überfahrt beschützte.

6. Wir übernachteten beim höchstgelegenen Bahnhof der Anden auf 2800müM.

7. Bei der Zufahrt zum Pass hatte es kaum Verkehr.

8. Bei der Abfahrt vom Pass standen die Lastwagen Schlange.

9. Auf chilenischen Autobahnen ist Velofahren verboten.

10. In Santiago leben 20% aller Chilenen.

Seven years in Tibet
Aconcagua, der höchste Berg Amerikas
Puente del Inca, ehemaliges Thermalbad
Abfahrt vom Paso Cristo Redentor (Los Libertadores)

Sonntag, 16. April 2017

Laguna Tromen

Für die Andenländern gilt meistens, dass Schotterstrassen landschaftlich mehr  Abwechslung bieten als die asphaltierten Strassen. So nahmen wir den Weg zur Laguna Tromen in Angriff, der uns bei Sonnenschein und Graupelschauer zum Fusse des Vulkans Tromen (4114 m) auf rund 2000 m Höhe führte. Dort konnten wir in einem leeren Refugio übernachten. Dies bot zwar optimalen Windschutz, doch in der Nacht fiel die Temperatur auch im Refugio unter Null, was viel Überwindung beim Aufstehen bedeutete.

Die Laguna Tromen ist ein Naturschutzgebiet, in dem viele Wasservögel wie Flamingos oder Schwarzhalsschwäne leben, die wir aus der Nähe beobachten konnten. Dabei wurden wir von José zu einem Mate eingeladen. Der Gaucho lebt im Sommer in einer Hütte an der Lagune und schaut zu seinen 300 Geissen. Hoch zu Ross schaut er zum Rechten und hat Kontakt zu den wenigen Touristen, die dort vorbeikommen. Dank seiner Offenheit und Herzlichkeit erhielten wir einen spannenden Einblick in das äusserst einfache aber wohl auch entspannte Leben eines Gauchos.
Die wunderschöne Landschaft, das Wetter, dem wir ständig ausgeliefert sind, das Treffen mit dem Gaucho stehen im starken Kontrast zum Stadtleben. Probleme, die vor wenigen Stunden noch wichtig waren - leere Geldautomaten oder das Suchen der besten Lebensmittel - verlieren dabei ihre Bedeutung.

Doch die Härte des Lebens holte uns schnell wieder ein. Kaum fahrbare Schotterstrassen und Staub in allen Ritzen zermürbten uns. So liessen wir uns von El Sosneado 150 km nach San Rafael  fahren. Von dort starteten wir mit neuer Energie unsere Attacke auf Mendoza und fuhren in zwei Tagen die 246 km in die Provinzhauptstadt. Etwas müde und sehr hungrig ergatterten wir die allerletzten zwei Betten (auch hier ist Ostern...) in einem Hostel und feierten mit den anderen Touristen mit Drinks und Asado das lange Wochenende und unseren Distanzrekord.
In den nächsten Tagen werden wir wieder die Seiten wechseln. Wir gehen unseren ersten richtigen Andenpass an und werden nach Santiago de Chile fahren.


Es geht in die Höhe...

Mate schlürfen und Eintrag im Gästebuch im Hirtenhaus an der Laguna Tromen

Laguna Tromen

Vulkan Tromen


Camp am Rio Grande

Party für Distanzrekord

Donnerstag, 6. April 2017

von Puerto Montt nach Chos Malal

In Puerto Montt warteten wir 4 Tage lang vergeblich auf Annas neue Bankkarte. Neftalí, an den der Brief adressiert wäre, fuhr mit uns sogar zum Post-Verteilzentrum von Puerto Montt. Dort konnten wir zuschauen, wie die Briefe von Hand in Gestelle einsortiert wurden. Die Angestellten schwatzten dabei laut miteinander und schienen es sehr lustig zu haben.
Viel Zeit verbrachten wir auch in der Küche unseres Gasthauses. Zum Beispiel buken wir Apfelkuchen und Brot oder kochten Fleisch und frisches Gemüse.
Mit aufgefüllten Energiereserven fuhren wir weiter in die Chilenische Schweiz. Die von Seen und Landwirtschaft geprägte Landschaft erinnert wirklich ein wenig an die Schweiz. Die grossen Vulkane, von denen man meistens zumindest einen sieht, erinnern einen daran, dass man doch nicht in der Schweiz ist. Wir fuhren der Ostküste des Llanquihue-Sees entlang, an Entre Lagos ("Interlaken") vorbei und schliesslich über den mit Vulkanasche bedeckten Paso Cardinal Samoré nach Argentinien. Daraufhin folgte die Ruta de los 7 Lagos, die kurvenreich und mit viel Auf und Ab durch eine wunderschöne Wald- und Seenlandschaft bis nach San Martín de los Andes verläuft. In Junin de los Andes, einer berühmten Fliegenfischer-Destination, stellten wir fest, dass unser Reisebudget für einen Tag Fliegenfischen nicht ausreicht. Dafür entschieden wir uns für einen weiteren Abstecher von der Routa 40, der schnellsten Süd-Nord-Verbindung und fuhren wiederum grösstenteils auf Ripio über Aluminé nach Las Lajas. Die Kombination aus Sand und Wellblech vermieste uns manchmal die Stimmung und wir fragten uns, weshalb wir das überhaupt machen.
Doch beim letzten grossen Anstieg kamen wir in eine Landschaft von unbeschreiblicher Schönheit: Riesige, in der Abendsonne golden leuchtende Sandhügel, die mit majestätischen Aurakarien bewachsen sind. Leider wurde die Kamera, mit der man diese Schönheit erfassen könnte, bisher noch nicht erfunden.
Die Chilenische Araukarie (araucaria araucana), auch Affenschwanzbaum oder auf Englisch Monkey Puzzle Tree genannt, kommt nur in ganz bestimmten Höhenlagen und Gebieten vor und sieht aus wie von einer anderen Welt. Der Stamm eines Exemplars spendete unserem Zelt Windschatten während einer kühlen Nacht. Am nächsten Tag folgte die Abfahrt vom Paso Pino Hachado. Dabei ging es nicht nur etwa 50 km weit bergab, sondern wir hatten auch noch Rückenwind. Ein Hochgefühl!
Noch viel rasanter als wir uns nach Las Lajas bewegten, veränderte sich die Landschaft in die trockene, windige Dornbusch-Ödnis der Ostseite der Anden.

Alles weitere kurz zusammengefasst:
- Ankunft auf dem Campingplatz Las Lajas
- letzte Sonnenstrahlen und trockene Kekse geniessen, duschen
- Einkauf im Supermarkt, erfolglose WiFi-Suche.
- Barbecue auf Campingplatz (6 Rindsplätzli, 1 Aubergine, 1 Peperoni, 4 Tomaten, 1 Zwiebel, 200 g Polenta, 1 Packung Erdnüsse, 1 Bier, 1 Flasche Sprite, 4 Jalapeños, 2 Linzertörtli
- schlafen, packen, Einkauf, erfolglose WiFi-Suche
- Im Gegenwind nach Chorriaca
- Entgegen den Informationen aus Las Lajas gibt es keinen Laden und auch keinen Campingplatz in Chorriaca.
- Zelt vor dem Polizeiposten aufstellen, Notvorrat kochen, schlafen, früh aufstehen, da der Wind am Morgen weniger stark ist.
- Im Gegenwind nach Chos Malal fahren. Unendlichkeit. Dornbüsche. Mittagessen im Bushäuschen.
- Ankuft in Chos Malal (2×3 Kugeln Eiscreme in der Heladeria, 2 Kaffee, 4 facturas in der Bäckerei; 1 l Fruchtsaft, richtiger Käse, Crackers, Oliven, Limonade vom Supermarkt; später 2 Pizzas, 1 Flasche Sprite)
- Ruhetag, Frühstück in der besten Bäckerei diesseits des Atlantiks (4 Gipfeli, 6 weitere Facturas, 4 richtige!!!!! Kaffees).
- 2-stündige, erfolglose Suche nach Reinbenzin (die wir aufgaben, als wir wieder zu der Ferreteria geschickt wurden, bei der wir unsere Suche begannen).
- etwas gegen Andrés Sonnenallergie kaufen (nach entsprechender Schnelldiagnose durch Apotheker).

Täglich erleben wir ein Auf und Ab der Emotionen.
Wir freuen uns darüber, was wir sehen und erleben dürfen oder was unsere Körper leisten können. Wir staunen über die für uns neue Landschaftsformen, fühlen uns manchmal klein und machtlos, wenn wir kaum gegen den Wind ankommen und wir sehen, was noch vor uns liegt. Beim meditativen rhythmischen trampeln entspannen wir uns und sind beglückt ab der Distanz und Zeit, die vergehen. Wir sind enttäuscht, wenn uns wieder mal jemand falsche Informationen über das nächste Dorf oder die Strasse gegeben hat, oder fühlen uns gelangweilt, wenn wir wieder in ein Dorf kommen, das genau so aussieht wie die anderen davor. Manchmal sind wir wütend, weil Hunde anscheinend nur dann bellend und die Zähne fletschend auf die Strasse rennen, wenn jemand mit dem Velo vorbeifährt, sonst aber faul herumliegen.

Wir denken, dass wir damit am besten umgehen können, wenn wir immer weiter fahren, die Herausforderung suchen und jedem schlechten Moment einen schönen folgen lassen.
Hast du auch Hunger?


An der Routa de los 7 Lagos

Rio Aluminé

Im Reich der Mapuche

Camp am Rio Aluminé

Auf Planet Araucaria

Morgenstimmung

guter Windschatten

Die Abfahrt vom Pino Hachado ist etwas für Geologen

Endlich richtiger Kaffee mit Facturas

In der Pizzeria